[Die folgenden Informationen und Bilder beruhen auf der englischsprachigen Seite von Marco Pauck und wurden um eigene Erfahrungen ergänzt. Das Original finden Sie hier.]


Die Horizon 202: Entwicklungsgeschichte und Modelle

Die russische Panoramakamera Zenit Horizon 202 wird seit 1989 von der Firma KMZ (Krasnogorsky Mekhanichesky Zavod), dem größten Hersteller von fotografischen Geräten in Russland, produziert. Das Design der Kamera entwarf P. A. Tikhomirov, die Projektleitung lag bei N. Tarassov. Die Firmen Manfrotto und später Silvestri waren an der Entwicklung beteiligt.

Das Projekt startete unter dem Namen »Technopan«, die ersten Modelle trugen die Bezeichnungen »Zenit« und »Horizont«. Diese frühen Modelle arbeiteten mit 8 verschiedenen Belichtungszeiten von 1/2s bis 1/250s. In späteren Varianten fehlen die 1/30s und 1/15s, dafür erfolgte die Belichtung gleichmäßiger (weitere Details zu verschiedenen Modellen finden Sie auf der Seite von Marco Pauck).


Die Horizon 202: Ausstattung der Kamera

Die Horizon 202 ist eine rein mechanische Kamera für 35 mm Filme. Sie besitzt ein 28 mm-Rotationsobjektiv (»swing lens«, f2.8 - f16), das einen Blickwinkel von 120° horizontal und 45° vertikal erfasst.

Die Standardversion der Horizon 202 hat einen Verschluss, der durch einfaches Umschalten zwei Belichtungsbereiche abdeckt (Bereich 1: 1/2s, 1/4s, 1/8s, Bereich 2: 1/60s, 1/125s, 1/250s; das neuere Modell Horizon 202S besitzt die zusätzlichen Belichtungszeiten 1/15s und 1/500s, wobei es Berichte über Probleme mit der Einstellung 1/500s gibt.). Die Menge des einfallenden Lichtes wird über die Schlitzbreite des Verschlusses (von 6 mm bis 1,5 mm) in Kombination mit den zwei verschiedenen Rotationsgeschwindigkeiten der Objektivtrommel (ca. 5 sec und 1/4 sec) und natürlich über die Blende reguliert.

Der Schärfebereich der Kamera kann nur über die Blendenwahl eingestellt werden, Blende 2,8 stellt alle Gegenstände von 5,5 m bis unendlich scharf, Blende 16 von 1 m bis unendlich. Die Horizon 202 besitzt keinen eingebauten Belichtungsmesser, so dass man einen Handbelichtungsmesser benötigt.

Das Gehäuse der Horizon 202 besteht aus Kunststoff. Obwohl die Verarbeitung nicht immer den besten Eindruck hinterlässt, ist die Kamera erstaunlich robust und wenig fehleranfällig. Marco Pauck berichtet von zeitweisen Problemen mit dem multi-coating der Linse - in bestimmten Produktionsreihen des Jahres 1999 fehlte die Vergütung und die Gravur »MC« auf der Linse wurde schwarz übermalt. Das Produktionsjahr der Kamera lässt sich über die ersten zwei Ziffern der Seriennummer auf der Linse feststellen.

Zum Lieferumfang der Horizon 202 gehören drei Filter (YG -2x, UV -1x, N -2x) und ein Handgriff. Die Filter können von vorne eingesetzt werden, wenn der Film halb gespannt wird, zum Entfernen wird ein zweiter Filter in den ersten eingehakt. Der Handgriff kann an der Unterseite der Kamera befestigt werden.

Die Horizon 202 kostet zur Zeit circa 300 Euro.


Die Horizon 202: Fotografieren mit einer Panoramakamera

Die Horizon 202 lässt sich mit Standardfilmen jeder Art im Kleinbildformat 35mm laden. Da die Negativgröße des einzelnen Bildes mit 24x58 mm vom normalen 1:1,5 Seitenverhältnis abweicht, liegt die Anzahl der erzielten Bilder bei einem 24er-Film bei ca. 16 Bildern, bei einem 36er-Film bei ca. 22 Bildern. Die genaue Anzahl hängt auch vom Geschick beim Einlegen des Filmes ab. Dieser muss nämlich von links nach rechts unter zwei Führungsrollen halbkreisförmig über die Belichtungstrommel geführt und dann in die rechte Spule gesteckt werden. Um einen sicheren Halt in der rechten Spule sicher zu stellen, sollte man einen kleinen Teil der Filmlasche umknicken, sobald das Negativ unter der ersten Führungsrolle hervorkommt (das verhindert meistens auch, dass sich das Negativ beim Transport unter die zweite Führungsrolle im Schanier der Rückwand verheddert). Bei geschlossener Rückwand kann man jetzt denn Verschlussspannhebel betätigen und auslösen. Vorsichtshalber wiederholt man den Vorgang nochmals, um beim Einlegen versehentlich bereits belichtetes Material nicht zu verwenden. Dabei beobachtet man den Rückspielknopf links, nur wenn er sich beim Spannen mitdreht, ist der Film richtig eingelegt.

Das Fotografieren mit der Horizon 202 ist recht unkompliziert, hat aber dennoch ein paar Tücken. Da die Kamera keinen eingebauten Belichtungsmesser besitzt, muss man Blende und Belichtungszeit mit einem Handbelichtungsmesser ermitteln und dann an der Kamera einstellen. Aufgrund des großen Bildwinkels hat man dabei je nach Motiv mit dem Beleuchtungskontrast zu kämpfen, also dem Verhältnis von hellen zu dunklen Bildstellen. Man misst mehrere Punkte innerhalb des Bildmotives an (mindestens den hellsten, den dunkelsten und einen normal ausgeleuchteten) und bildet einen rechnerischen Mittelwert. Allerdings erhält man so nicht immer unbedingt die beste Einstellung, da eventuell im Schatten oder im Licht liegende Elemente für die Bildaussage entscheidender sind und stärker gewichtet werden müssen. Ein Negativfilm kommt im Gegensatz zu einem Diafilm mit dieser Situation besser zu recht. Gefühl und etwas Erfahrung tun das ihre. Bei schwierigen Motiven macht man eine sogenannte »Belichtungsreihe« (»bracketing«) , d.h. man nimmt das gleiche Motiv mit verschiedenen Belichtungszeiten auf und wählt das beste Ergebnis aus. Hat man ein Stativ eingesetzt, eröffnet sich zusätzlich die Möglichkeit, später die jeweils gelungensten Bereiche im Computer zu montieren.

Aufgrund des großen Blickwinkels kann es leicht passieren, dass man unbeabsichtigt seine eigenen Finger ablichtet, wenn man die Kamera falsch hält. Darum empfiehlt es sich immer, mit Drahtauslöser und Stativ zu arbeiten. Grundsätzlich ist es aber auch möglich bei kürzeren Belichtungszeiten aus der Hand zu fotografieren. Hierzu befestigt man den mitgelieferten Handgriff an der Unterseite des Gehäuses, sucht sich einen sicheren Stand oder eine Mauer zum Abstützen, atmet aus und nimmt auf. Die Belichtungstrommel startet sehr hart und endet ebenso, die Geräuschentwicklung ist vor allem bei den langen Belichtungszeiten enorm.

Ob vom Stativ oder aus der Hand, wichtig ist, die Kamera absolut waagerecht zu halten. Denn aufgrund seines Weitwinkelobjektives werden alle horizontalen Linien extrem verzerrt, wenn die Kamera geneigt ist. Die Horizon 202 besitzt jedoch eine eingebaute Wasserwaage, die in den Sucher eingespiegelt wird und so ein waagerechtes Ausrichten erlaubt.

Grundsätzlich ist direktes Sonnenlicht von vorne oder von der Seite zu vermeiden. Bei sehr starkem und steilem Lichteinfall kann es sonst zu ungewollten Reflektionen an der Verschluss(trommel) kommen. Diese äußern sich meist in vertikalen überbelichteten Streifen auf dem Negativ. Wird die Kamera nicht verwendet, sollte man sie in die Fototasche verstauen, da bei dauerhafter Sonneneinstrahlung Licht durch die Dichtungen dringen kann.

Landschaftsaufnahmen scheinen die Domäne der Horizon 202 zu sein. Um die Weite der Bilder zu betonen und zu füllen, ist eine kompositorische Gliederung in Vorder- Mittel- und Hintergrund sinnvoll. Rahmende Äste im Vordergrund haben sich dabei bewährt. Eine große blaue Himmelsfläche kann schnell langweilig wirken. Legen Sie den Aufnahmestandpunkt tiefer oder warten Sie bis eine Wolkenformation ins Bild kommt. Fotografieren Sie morgens oder am frühen Abend, da die Schatten dann besonders gut modellieren.

Architektur- und Innenaufnahmen gestalten sich schwierig, da die Kamera nicht geneigt werden darf. Ungewöhnliche Perspektiven erzielt man, wenn man die Kamera in die vertikale bringt. Aber Vorsicht, sonst fotografiert man seine Füsse oder seinen eigenen Schatten.


Die Horizon 202: Verarbeitung der Negative

Um einen belichteten Film zurückzuspulen, betätigt man den Entriegelungsknopf und dreht den Rückspulknopf im Uhrzeigersinn. Ein leises Knacken und nachlassender Drehwiderstand zeigen an, dass das Negativ sich aus der rechten Spule gelöst hat. Zieht man das Negativ mit ein paar Zusatzumdrehungen ganz in die Filmpatrone ein, kann man jederzeit leicht belichtete von unbelichteten Filmen unterscheiden.

Will man die Negative nicht selber entwicklen, kann man sie in ein Labor geben. Dabei spielt es nach meiner Erfahrung keine Rolle, ob man zum Fotoeinzelhändler geht oder zu einem Drogeriemarkt. Allerdings muss man unbedingt angeben, dass es sich um Aufnahmen im Panoramaformat handelt (24x58 mm) und der Film nicht geschnitten werden darf. Ansonsten läuft man Gefahr, Bilder zu erhalten, die in der Mitte zerschnitten sind. Die Filme kommen in aufgerollter Form zurück und sollten sofort ausgehängt werden, da das Negativ sonst die Rollkrümmung annimmt und eine plane Lage nicht mehr möglich ist (ich klebe dafür Filmanfang und -ende mit Tesafilm an eine Tür). Danach schneidet man den Negativstreifen einfach längs der Bildstege in beliebig viele Einzelteile.

Theoretisch ist jedes Fotolabor in der Lage Papierabzüge von den Negativen herzustellen. Da das Seitenverhältnis jedoch ein anderes ist (24x58 mm gegenüber 24x36 mm), kann natürlich nicht das gesamte Fotopapierformat ausgenutzt werden, oben und unten entstehen große weiße Balken, da man dann abschneiden muss. Es empfiehlt sich, auf sogenannte »Posteraktionen« zu achten und die Papierabzüge beim Fotofachhändler zu ordern, damit man genau erklären kann, was man möchte. Liegen die Negativ bereits eingescannt vor, lohnt sich eventuell der Gang zu einer Digitaldruckerei.

Möchte man die Bilder im Computer bearbeiten, muss man die Negative vorher digitalisieren. Dazu benötigt man entweder einen speziellen Filmscanner oder einen Flachbettscanner mit Durchlichteinheit. Filmscanner liefern meist das bessere Ergebnis, sind aber teurer und nur zum Scannen von Filmen geeignet. Flachbettscanner haben in der Qualität aufgeholt, sind deutlich günstiger und können auch Papiervorlagen erkennen. Wichtig ist in jedem Fall eine hohe sogenannte »optische« oder »physikalische« Auflösung Ihres Gerätes. Klären Sie unbedingt vorab, ob der Scanner und die mitgelieferte Software mit dem ungewöhnlichen Negativformat umgehen können.

Die Einstellungen beim Scannen hängen vom späteren Verwendungszweck ab. Ist der unklar und spielen Arbeits- und Festplattenspeicher keine Rolle, nehmen Sie einfach die höchste mögliche Auflösung. Ob und welche Korrekturen schon beim Scannen vorgenommen werden, hängt von der Leistungsfähigkeit der eingesetzten Scansoftware ab. Die besten Ergebnisse erzielt man mit einer Kombination aus Anpassung des Weißpunktes und Erhöhung des Gammawertes. Das Histogramm zeigt dann eine recht gleichmäßige Verteilung über alle 256 Tonwerte (bei einer nachträglichen Änderung im Bildbearbeitungsprogramm müssen die im Bild vorhandenen Tonwerte auf den gesamten Tonwertbereich mit 256 Stufen verteilt werden, was zu Lücken in der Tonwertverteilung führt). Scannen Sie im Zweifelsfall das Negativ etwas dunkler, da die zu dunklen Partien trotzdem alle benötigten Informationen enthalten, die in der Bildbearbeitung jederzeit sichtbar gemacht werden können. Bei sehr schwierigen Motiven ist es einen Versuch wert, das Negativ mit verschiedenen Einstellungen zu scannen und die Ergebnisse nachträglich zu montieren.

Fussel und Flecken auf dem Bild lassen sich leicht mit dem Kopierstempel beseitigen. Für weitere Feinkorrekturen der Belichtung sollte das eingesetzte Bildbearbeitungsprogramm über Einstellungsebenen mit Masken verfügen. Will man ein Farbbild in ein schwarz-weiss Foto umwandeln, sollte dies nicht über eine Farbraumänderung (»Graustufenmodus«) erfolgen, sondern über die Gewichtung der einzelnen Farbkanäle (»Kanalmixer«). Am Ende der Bildveredelung ist so gut wie immer ein leichtes Schärfen des Bildes angesagt.


Die Horizon 202: Hinweise und Tipps

1. Das Negativ zeigt Lichtreflexe, senkrechte oder waagerechte Streifen:

Lichtreflexe und senkrechte Streifen entstehen oft bei starkem, meist sehr steilem Lichteinfall von vorne oder von der Seite. Wird die Kamera länger direktem Sonnenlicht ausgesetzt, können ebenfalls Streifen entstehen. Diese können sich auch auf Teile des Negativs auswirken, die nicht aktuell belichtet werden. Vermeiden Sie möglichst die genannten Lichtsituationen.

Senkrechte Streifen treten auch bei ungleichmäßiger Rotation der Belichtungstrommel auf, was zu einer ungleichmäßigen Belichtung des Negativs führt. Dies ist ein mechanisches Problem und kann zumeist durch reinigen, ölen und kalibrieren der Kamera behoben werden. Wenn Sie sich das nicht selber zutrauen, suchen Sie einen Uhrmacher oder Kameraspezialisten auf.

Waagerechte Streifen treten seltener auf. Reinigen Sie die Kamera und überprüfen Sie, ob sich Gegenstände vor der Linse befinden.

Äußerst selten rühren Lichtreflexe und Streifen von einer mangelhaften Mechanik oder einer schlecht gearbeiteten Belichtungstrommel her. Hier hilft nur Umtausch.

Ein besonderer Fall ist eine starke Lichtquelle im Bild. Aufnahmen am Abend mit Straßenlaternen führen immer zu mehr oder minder ausgeprägten waagerechten Lichtreflexen, die von der Lichtquelle ausgehen. Dies lässt sich nicht verhindern, nutzen Sie es als Gestaltungsmittel.


2. Die Bilder wirken verzerrt oder unscharf:

Die Horizon 202 ist mit einem rotierenden 28mm-Weitwinkelobjektiv ausgestattet. Bauartbedingt kommt es daher zu Verzerrungen waagerechter Linien, wenn die Kamera bei der Aufnahme nicht absolut waagerecht gehalten wird. Verwenden Sie ein Stativ und die eingebaute Wasserwaage. Gehen Sie horizontalen Elementen aus dem Weg, indem Sie das Motiv nicht parallel zur Filmebene aufnehmen, sondern über eine Bilddiagonale fotografieren. Vor allem bei Architekturaufnahmen können Sie so geschickt kaschieren, dass man bei fehlendem Abstand zum Motiv nicht das ganze Gebäude ablichten kann.

Ein 28mm-Weitwinkelobjektiv bildet im Vergleich zu einer Normalbrennweite bei gleichem Objektabstand alles kleiner abgebildet, der Vordergrund erscheint überproportional vergrößert und Verzerrungen randnaher, dicht zur Kamera stehender Objekte sind typisch. Wechseln Sie den Kamerastandort oder nutzen Sie die beschriebenen Effekte einfach als Gestaltungsmittel.

Unschärfe kann verschiedene Ursachen haben. Der Schärfebereich der Kamera kann nur über die Blendenwahl eingestellt werden, Gegenstände direkt vor der Kamera werden nur einwandfrei abgebildet, wenn sie mindestens 1m entfernt sind und mit Blende 16 fotografiert werden. Unschärfe entsteht auch durch den harten Auslösemechanismus der Belichtungstrommel. Diese Vibrationen führen zum Verwackeln. Verwenden Sie ein Stativ, idealerweise mit Kugelkopf, um das waagerechte Ausrichtung zu erleichtern. Leider ist das Stativgewinde der Horizon 202 nicht plan zum Kameragehäuse, so dass die Kamera nur über die Schraube gehalten wird. Eine selbstgebastelte Unterlage kann helfen.

Äußerst selten kann es nötig sein, die Linse neu zu justieren.


3. Probleme beim Transport des Filmes:

Gelegentlich rutscht der Film nach dem Laden aus der rechten Aufnahmespule. Beachten Sie beim Spannen des Verschlusses den Rückspulknopf links. Dreht er sich mit, ist der Film korrekt eingelegt.

In einigen Fällen zerreißt der Zahnkranz der rechten Transporttrommel die Filmperforation. Geschieht dies beim Einlegen des Films, schneidet man den beschädigten Teil ab und legt das Negativ neu ein. Grundsätzlich sollten Sie den Verschluss gleichmäßig und niemals mit Gewalt spannen. Sobald Sie auf Widerstand stoßen, brechen Sie den Vorgang ab, da sonst die Mechanik beschädigt werden könnte und die Perforation reißt. Beachten Sie, dass Sie mit einem 36er-Film nur ca. 22 Aufnahmen machen können.

Leider arbeitet die Transportmechanik nicht immer sehr präzise, so dass es zu Überlappungen oder sehr engen Stegen zwischen den einzelnen Negativen kommen kann. Achten Sie beim Einlegen darauf, dass der Filmstreifen vor dem Schliessen der Rückwand straff gespannt ist und spannen Sie den Verschluss gleichmäßig und langsam.

Blockiert die Belichtungstrommel mitten in einer Aufnahme decken Sie die Kamera ab, betätigen den Rückspulkopf und spulen den Film ein kleines Stück zurück. Spannen Sie zweimal durch und lösen Sie aus. Danach sollte alles wieder einwandfrei funktionieren.

Das Zurückspulen eines 36er-Filmes kann zu einem Kraftakt werden. Gegen Ende nimmt der Widerstand spürbar zu. Drehen Sie weiter, bis der Rückspulknopf wieder leichtgängig ist. Am besten kurbeln Sie die Filmlasche komplett in die Filmdose.


4. weitere Hinweise und Tipps:

Verwenden Sie einen Drahtauslöser, den Handgriff oder ein Stativ. Sie laufen sonst Gefahr, Ihre eigenen Finger zu fotografieren. Schrauben Sie den Drahtauslöser ein, bevor Sie die Kamera spannen, sonst könnten Sie ungewollt auslösen. Vorsicht beim Entfernen des Drahtauslösers, der Auslöseknopf dreht sich leicht mit heraus.

Verschlusszeit und Blende sollten nur bei gespanntem Verschluss betätigt werden. Die beiden Hebel lassen sich jedoch nicht immer auf die aufgezeichnete Skala einstellen. Da sie aber fühlbar einrasten, kann man mit diesem Manko leben. Sonst hilft nur die Kamera aufschrauben und neu justieren.

Wählen Sie für eine bessere Bildqualität eine kleine Blende und längere Belichtungszeiten. Allerdings dreht sich bei längeren Verschlusszeiten die Rotationstrommel manchmal nicht komplett bis zum Endpunkt, die Blende bleibt dann offen. Decken Sie die Kamera ab, spannen Sie den Verschluss erneut und lösen Sie aus. Danach sollte alles wieder normal funktionieren.

Die Auswahl an Filtern beschränkt sich auf die mitgelieferten gelb-grün (-2x), UV (-1x), ND (-2x), weitere zu kaufen ist nicht möglich. Benötigt man jedoch spezielle Anfertigungen, muss man einen der drei Filter opfern und die eingesetzte Folie gegen eine andere austauschen. Auf ähnliche Weise kommt man zu einer Nahlinse. Lassen Sie sich von einem Optiker ein vollvergütetes Brillenglas mit +0,5 Dioptrin auf die Größe der Filterfassung schleifen und aufkleben. Danach können Sie auch bei Blende 2,8 ab ca. 2 m fotografieren, wobei der Schärfebereich nicht mehr bis unendlich reicht. Das ganze soll übrigenns auch mit Kontaktlinsen in verschiedenen Dioptrinstärken funktionieren. Michael Przewrocki beschreibt eine weitere Methode, um die Naheinstellungsgrenze für alle Blenden auf 3 m zu verschieben: Kleben Sie auf die obere und untere Führung des Filmkanals einen 0,25 mm dicke Plastikstreifen.

Die Rückseite der Kamera weist eine Halterung auf, in die Sie Informationen über den verwendeten Film einstecken können. Ärgerlicherweise ist sie zu klein, um direkt eine Lasche von der Filmverpackung zu verwenden. Nutzen Sie aber dennoch diese Möglichkeit und schneiden sich die Lasche einfach zurecht.


5. Allgemeine Pflegehinweise:

Bewahren Sie die Kamera in der Tasche auf, um sie vor Schlägen, Staub, starkem Sonnenlicht, Feuchtigkeit und plötzlichen Temperaturschwankungen zu schützen. Nehmen Sie die Kamera nicht sofort aus der Tasche, wenn Sie aus der Kälte in einen geheizten Raum kommen, um Kondenswasser zu vermeiden.

Reinigen und ölen Sie die Kamera einmal im Jahr.

Lassen Sie den Verschluss der Kamera nicht über längere Zeit gespannt, weil dadurch die Mechanik beschädigt werden könnte.


Die Horizon 202: weiterführende Links

Gebrauchsanleitung Horizon 202 [deutsch] und Instruction for use [englisch]
Die englische pdf-Fassung ist etwas umfänglicher als die deutsche Übersetzung.

www.pauck.de
Marco Pauck beschreibt seine Erfahrungen mit der Horizon 202 [englisch]. In deutsch gibt es hier eine Anleitung, wie man eine defekte Lichtdichtung der Horizon ersetzen kann.

http://cameras.alfredklomp.com
Alfred Klomp bietet umfangreiche Informationen zur Horizon 202 [englisch].

http://medfmt.8k.com
Robert Monaghan hat allerlei wissenswertes rund um die Horizon 202 zusammengetragen [englisch].

www.panoramic.net
Oft gestellte Fragen zur Horizon 202 werden hier beantwortet [englisch].

www.camprice.com
Stellen Sie Ihre eigenen Filter für die Horizon 202 her [englisch].

www.raumzeitfilter.de
Mark-Steffen Göwecke hat eine deutschsprachige Anleitung geschrieben wie man eine defekte Lichtdichtung auswechselt.
Frontansicht der Horizon 202
Frontansicht der Horizon 202 (© n. thien)
Funktionsweise der Horizon 202
Funktionsweise der Horizon 202: eine rotierende Trommel (»swinging lens«) belichtet auf ein im Halbkreis gespanntes Filmnegativ. (© n. thien)
Die Horizon 202 von oben
Die Horizon 202 von oben (© n. thien)
Vergleich der Negativformate
Vergleich der verschiedenen Negativformate: oben normales Negativformat (24x36 mm), unten Horizon-Format (24x58 mm). (© n. thien)
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Geräuschentwicklung der Horizon 202 bei langen Belichtungszeiten. Sollte Ihr Browser die Datei nicht abspielen, können Sie die mp3-Datei mit einem Rechtsklick hier herunterladen. (© n. thien)
Beispiel eines gekrümmten Horizonts
Wird die Kamera nicht waagerecht gehalten, entsteht ein gekrümmter Horizont. (© n. thien)
Beispiel für Lichtreflexe auf dem Negativ
Lichtreflexe auf dem Negativ (© m. pauck)
Beispiel für senkrechte Streifenbildung
senkrechte Streifenbildung (© n. thien)
waagerechte Streifen durch Straßenlaternen
Straßenlaternen und andere starke Lichtquellen führen zu waagerechten Lichteffekten. (© n. thien)
  
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